Die Tafelarbeit wurde im Jahre 2009 als Ausgabestelle der Tafel Koblenz e.V. gestartet.
Jeden Montag von 13.00 – 15.00 Uhr findet die Lebensmittelausgabe im evang. Gemeindesaal statt.
Jede Woche werden ca. 100 Haushalte mit ca. 300 Personen versorgt. Dazu gehören viele Familien mit Kindern, Rentner, Alleinerziehende und Singles. Über die reine Lebensmittelausgabe hinaus sind wertschätzende Beziehungen zu Menschen am Rande der Gesellschaft entstanden.
Am 2. Juni 2019 um 10.30 Uhr feiren wir einen Jubiläums-Gottesdienst zum 10-jährigen Bestehen der Tafel mit anschließendem Fest rund um die Kirche.
KOMMEN SIE VORBEI. SEIEN SIE DABEI.
Aus „Café mit Herz“ wurde „Tafel des Herzens“
Nach zehn Jahren übernehmen Christel Blum und Peter Paskowski die Arbeit von Eva Schräpler
BENDORF. -psi- Etwas mit Herz zu tun, bewegt immer etwas in den Herzen, berührt die Menschen und lässt Bedürftige dankbar sein, so kann man den jüngsten Oase-Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Bendorf zusammenfassen. Ein Vormittag mit Herz, mit unglaublicher Dankbarkeit, mit besonderer Schaffenskraft und Liebe zu den Menschen – ein besonderes Gefühl, daran teilhaben zu dürfen. Und man mag gar nicht vermuten, wie viele Menschen aus welchen Erdteilen unseres Planeten inzwischen helfen, damit die Tafel in Bendorf als Untergruppe der Tafel Koblenz funktioniert.
Etwa dreißig Aktive wurden für ihre Arbeit im Gottesdienst geehrt und gesegnet: Sie alle stehen Montag für Montag ab sieben Uhr bis in die späten Abendstunden im Evangelischen Gemeindesaal in Bendorf und lassen diesen in einen großen Supermarkt verwandeln, in ein „Café mit Herz“, in zwischenmenschliche Beziehungen, in gute Gespräche, in Zuhörer und Lebensversorgung. Denn die Versorgung mit Lebensmitteln ist das Eine, das Zuhören und das Gespräch auf Augenhöhe und mit besonderem Respekt den Menschen gegenüber das Andere. Da ist sehr viel Feingefühl gefragt.
Aber in den meisten Fällen gelingt es den Aktiven, dieses positive Gefühl zu vermitteln und die Menschen „mitzunehmen“, sie aufzufangen. Eva Schräpler beispielsweise war es, die vor zehn Jahren in der Gemeinde für das interreligiöse Projekt Verantwortung zu übernehmen und es nun an Christel Blum und Peter Paskowski weiterzugeben. Am Eingang der Evangelischen Kirche sind liebevoll Fotos drapiert von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bendorfer Tafel und kaum mag man meinen, dass so viele Menschen im Einsatz sind, um all das zu gewährleisten. Der ehemalige Pfarrer Roger Mielke, der eigentlich gar kein Grußwort sprechen wollte, belebte den Vormittag mit drei besonderen Erinnerungen und tief bewegt. Eva Schräpler, die ihre Aktivitäten weitergegeben hat, wusste, es geht immer viel mehr, „als um Lebensmittel“. Die Menschen und das Zuhören stehen im Mittelpunkt.
Alles hatte einmal zu Ostern und Weihnachten mit einem „Café der Herzen“ begonnen und damals hätte sich niemand einen solchen Erfolg der Tafel vorstellen können. „Auch, wenn Alle am Montag-Abend platt sind und alle Viere von sich strecken, am nächsten Montag sind sie wieder da. Es ist wirkliche Knochenarbeit, die sich aber menschlich lohnt“, so Stefan Bent, Vorsitzender des Presbyteriums. Auch Pfarrer Edwin Dedekind lobte die hervorragende Arbeit aller Aktiven und segnete die Menschen, die sich hier einsetzen. Mit beschwingt-flotter Musik und einem kurzweiligen Gottesdienst wurde die Arbeit der Menschen, die sich um Andere regelmäßig kümmern, besonders geehrt. Der Dialog auf „Augenhöhe“ ist wohl das, was die Menschen gerne das Angebot der Bendorfer Tafel nutzen lässt: Menschen in Not, die sich über soziale Kontakte und über Hilfe freuen, die Nähe nicht scheuen und die ihre Zuneigung zeigen können. Ein besonderes Geschenk für die Menschen, die auf der Sonnenseite stehen, sich aber von Herzen gerne mit einbringen, um den Dialog ausgewogen zu halten. Ein wunderbareres Gefühl, dass so etwas heute noch möglich ist.
Text Kleeblatt