Rückkehr nach Rumänien

Vielleicht erinnern Sie sich, dass wir, Familie Armer, im Jahr 2019 von Rumänien nach Deutschland gezogen sind. Wir dachten, mit diesem Schritt wären 19 Jahre Missionsarbeit beendet. Der Umzug erfolgte wegen der Schulabschlüsse und Berufsausbildung unserer Kinder. Es war eine schwere Entscheidung. Noch während wir Nachfolger für unsere Projekte suchten, bahnte sich schon an, dass Stefan wahrscheinlich aus der Ferne Mitarbeiter weiter begleiten würde.

Die Pandemiejahre führten kurioserweise zu einer neuen Dynamik der verbliebenen Arbeitsgebiete in Rumänien. 2021 begannen wir ein neues Missionsprojekt, Stefan wurde zum „Reisemissionar“. Ein neues Missionsteam wurde in Petrila zusammengestellt und Gott gab Segen und Wachstum.

Ein Jahr später, Februar 2022 war die Entwicklung so komplex, dass ein Reisedienst nicht mehr ausreichte. Wir entschlossen uns, nach Rumänien zurückzuziehen. Gott bestätigte diese Entscheidung vielfach. Im August war der Umzugsmonat. Seit Oktober besitzen wir Armers ein kleines Häuschen und vor Weihnachten sind wir darin eingezogen. Vielen Dank an Aktion Nehemia für die finanzielle Unterstützung des Umzuges.

Das Projekt „Mission Petrila“ fassen wir mit den Worten „Evangelisation, Jüngerschaft, Gemeinde“ zusammen. Der 25.000 Einwohner zählende Ort ist geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, Ruinen aus der blühenden Bergbauzeit, die vor 10 Jahren zu Ende ging, Hoffnungslosigkeit und entmutigten Menschen. Hier hat Gott uns eine Tür geöffnet. Durch Kinderprogramme, Jugendtreffs, Fussballtraining, Hauskreisen und vielen persönlichen Kontakten erreichen wir Menschen, die kei- nen Kontakt zu lebendigen christlichen Gemeinden haben.

Die Bildungsarmut und sozialen Missstände haben uns dazu gebracht, eine Hausaufgabenhilfe als anerkanntes Sozialprojekt auf die Beine zu stellen. Dadurch haben wir Zugang zu Familien bekommen, die dieser Bezeichnung eigentlich gar nicht gerecht werden. Elternteile sind verstorben, im Gefängnis, einfach weg, oder gewalttätig und betrunken. Der Einfluss des Widersachers, des Bösen, ist offensichtlich und die Auswirkungen auf die Menschen nicht zu übersehen. Gewalt und Bosheit begegnen uns in allen Kontakten und Programmen. Schon sehen wir erste Früchte der Liebe Gottes, die wir den Menschen versuchen entgegenzubringen.

Einige Zahlen: 3x wöchentlich Nachhilfe mit 12 Kindern. Einmal in der Woche jeweils Fußballtraining für 13 -16 –jährige, es kommen 25 Jungs. Kinderstunde bis zu 30 Kinder, Jugendabend ca. 15 Teenies, Hauskreise mit ca. 20 Teilnehmern.

Aber viel wichtiger ist, dass wir einige dieser Teilnehmer neben den Programmen in ihren Nöten begleiten und beraten können. Manche treffen sich privat mit Mitarbeitern, um Bibel zu lesen und im Glauben an Jesus Christus neue Schritte zu gehen. Einige haben Jesus als Herrn ihres Lebens angenommen und sind Kinder Gottes geworden.

Vielen Dank für die Begleitung durch die Gemeinde und den Verein, und das nun schon seit dem Jahr 2000.

Stefan und Esther Armer

Informationen zum Projekt