Die Stiftung KiBa | Eine Stiftung der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Landeskirchen (Kirchliche Stiftung privaten Rechts) | Gegründet 1997.

Bei diesem Gebäude handelt es sich um die ehemalige, im Jahre 1773/74 von den Remy’s erbaute „Untere Kirche der Reformierten“. Die Familie Remy prägte im 18. und 19. Jahrhundert durch ihre Unternehmen im Bergbau und Eisenhüttenwesen die Entwicklung der Stadt Bendorf wesentlich. Sie gaben vielen Menschen Arbeit und trugen somit zu bescheidenem Wohlstand in der Region bei.
Gründer des Unternehmens war Wilhelm Remy (1702-1761), er betrieb Eisenhütten und Eisenerzgruben im Bezirk Bendorf. Weil seine Ehe mit Maria Elisabeth Hoffmann kinderlos blieb, nahm er seinen Schwager und Vetter Johannes (1713-1778) als Teilhaber in sein Unternehmen auf. Gemeinsam führten sie erfolgreich die Geschäfte. Der Erfolg bescherte Wilhelm eine seltene Auszeichnung seines Landesherrn, den Titel Kommerzienrat. Die Remys bauten prächtige Wohnhäuser sowie eine eigene Kirche für die reformierte Gemeinde. Johannes Remy und seine Gemahlin Johanette Elisabeth Remy (geb. Hoffmann) empfingen in ihrem Wohnhaus, heute „Untere Vallendarer Straße 19“, bekannte Persönlichkeiten von nah und fern, wie beispielsweise den Dichter Johann Wolfgang von Goethe.
Die Familie Remy kümmerte sich auch um das Wohl der Bevölkerung und ihrer Arbeiter. Nach dem großen Brand 1743, bei dem die obere Ortshälfte von Bendorf vollständig niederbrannte, stellte die Familie Remy das Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung. Da es damals keine Kranken- und Altersversicherung gab, führten sie die Knappschaftskasse ein, um ihre Arbeiter abzusichern und vor drohender Armut zu bewahren. Und das sechzig Jahre bevor Bismarck die Invalidenversicherung ins Leben rief. Die Remys organisierten außerdem Theaterabende als Wohltätigkeitsveranstaltungen, um mit dem Erlös arme Arbeiterfamilien zu unterstützen. Über 100 Jahre führte die Familie Remy das Unternehmen
Deutschlandweit evangelische Kirchengemeinden bei der Erhaltung ihrer Kirchen-
gebäude zu unterstützen und in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Notwendig-
keit der Erhaltung und Pflege der Kirchen als Orte des christlichen Glaubens und der
Kultur zu stärken.
Die Kirchbauten vergangener Jahrhunderte repräsentieren Kultur und Geschichte
unseres Landes in herausragender Weise. Sie sind Orte des Gebets und der Andacht.
Orte der Gemeinschaft. Viele Kirchen sind in ihrer Substanz gefährdet – besonders in
den östlichen Bundesländern. Mit jeder Sanierung bewahrt die Stiftung KiBa unwie-
derbringliches Kulturgut und erhält geprägte Orte für eine vielseitige Nutzung der
Gemeinde.
Das Stiftungskapital beträgt derzeit über 30 Millionen Euro; hinzu kommt das Kapi-
tal vierzehn treuhänderisch verwalteter Namens- und Themenstiftungen unter dem
Dach der Stiftung KiBa in Höhe von gut 5 Millionen Euro (vergl. Jahresbericht 2020).
Die Stiftung KiBa fördert vornehmlich – jedoch nicht ausschließlich – Dorfkirchen.
Seit Gründung der Stiftung liegt der Förderschwerpunkt entsprechend der Antragslage
bei Vorhaben in den östlichen Bundesländern. Dorthin gehen rund 80 Prozent der
Förderzusagen.
Geförderte Projekte
Seit 1999 hat die Stiftung KiBa mehr als 1.700 Förderzusagen für Sanierungsvor-
haben von Kirchen in Höhe von rund 35 Millionen Euro geben können. Für das Jahr
2022 sind weitere 97 Förderzusagen über mehr als 1,3 Millionen Euro vorgesehen.
Mehr dazu: http://www.stiftung-kiba.de/kirchen
Hintergrundinformationen: http://www.stiftung-kiba.de/foerderpraxis